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Kürzlich gab Google bekannt, nach über einem Jahr das „Penguin-Update“ aktualisiert zu haben: der „Penguin 3.0“. Die Angst vor und der Frust nach diesen Algorithmusupdates sind im Allgemeinen groß, doch sollte man sich wirklich von Pandas und Pinguinen aus der Ruhe bringen lassen? Wann und warum Google Updates für Webseitenbetreiber wichtig sind – eine realistische Einschätzung.

Was es mit den Pandas und Kolibris auf sich hat

Was bedeutet es, wenn Google ein Update „androht“ oder nachträglich bestätigt? Der Google Algorithmus, der darüber entscheidet, welche Ergebnisse bei einer Suchanfrage auf welcher Position angezeigt werden, besteht aus einer Vielzahl von Faktoren. Welche dies sind und welche Gewichtung sie haben, war schon immer Spekulation, vermischt mit Erfahrung. Im Bemühen, die besten, relevantesten, nutzerfreundlichsten Ergebnisse anzuzeigen und Besucher zufriedenzustellen (um die meistgenutzte Suchmaschine zu bleiben und das eigene Geschäftsmodell zu sichern), arbeitet Google ständig an diesem Algorithmus, gewichtet Faktoren anders, nimmt neue Faktoren hinzu.
Wann immer es ein Update gibt, das größere Auswirkungen hat, wird dies im Allgemeinen bekannt gegeben. Besonders wichtige Updates werden benannt, in den vergangenen Jahren oft mit Tiernamen (Panda, Penguin, Hummingbird, Pigeon). Aktualisierungen dieser Updates werden mit Nummern benannt, wie in diesem Fall der Penguin 3.0.

Genaue Auskunft gibt Google nicht darüber, was sich geändert hat, im besten Fall werden Hinweise (wie zum Beispiel der auf Abstrafung unnatürlicher Backlinks oder mangelnder Qualität) gegeben. Analysen der großen Toolanbieter sowie eigene Beobachtungen und Interpretationen erfahrener Experten bemühen sich, mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Wer über genügend Geduld und Interesse verfügt, kann nach großen Updates Stunden damit verbringen, Expertenmeinungen auf verschiedenen Portalen und Blogs zu lesen und diese mit den eigenen Websites in Verbindung zu bringen.

Doch lohnt der Aufwand?

Wann ist es wichtig und sinnvoll, sich genau anzusehen, was ein Google Update bedeutet? Dass Online Marketing-Dienstleister darüber informiert sein müssen, welche Aktualisierungen des Algorithmus welche Faktoren betreffen, liegt nahe. So lassen sich mögliche Abstrafungen von Kunden erklären und Lösungen finden. Doch was müssen Webmaster darüber wissen?
Vereinfacht gesagt: Wer die Google Guidelines kennt und versteht und ein wenig den gesunden Menschenverstand bemüht und danach arbeitet, braucht sich wenig Gedanken über Updates zu machen. Weder über die vergangenen noch über die zukünftigen.

Sollte es einen Einbruch der Besuche auf der Seite geben und es geht um die Fehlersuche, sollte immer zunächst geprüft werden, ob tatsächlich eine Abstrafung oder veränderte Bewertung von Google die Ursache ist. Erhärtet sich dieser Verdacht, ist es durchaus hilfreich, sich über die (tatsächlichen und vermuteten) Faktoren des Updates zu informieren, um zu bestätigen (oder auszuschließen), dass hier die Ursache liegt und Gegenmaßnahmen zu planen.

Dies dürfte jedoch selten vorkommen, solange Webseitenbetreiber hohen Wert auf technische Aktualität und gute Bedienbarkeit der Website oder des Shops legen, auf hohe Qualität und Relevanz sowie auf einen natürlichen Linkaufbau. Der im besten Fall nichts anderes bedeutet als klassische Pressearbeit, die dazu dient, das Unternehmen und die eigene Arbeit auf relevanten Plattformen bekannter zu machen und den eigenen Autoritätsstatus aufzubauen oder zu stärken.

Was also tun, wenn wieder einmal die Pandas, Pinguine, Kolibris oder Tauben los sind?

So lange keine Einbrüche der organischen Besucher feststellbar sind: Gar nichts! Stattdessen die Energie darauf verwenden, die bestmöglichen Inhalte und die optimale technische Performance bereitzustellen und den Fokus darauf legen, auf die Bedürfnisse der bestehenden Kunden und (menschlichen!) Besucher einzugehen. Damit haben sich die meisten Googlesorgen ohnehin erledigt.

Fazit: Ruhig bleiben und für den Menschen schreiben und programmieren statt für die (Google-)Tiere!

Es wurde schon oft gesagt, doch so lange noch immer starre Regeln wie „Keyword Densities“ in den Köpfen spuken, kann es gar nicht oft genug wiederholt werden: Ernsthafte Websites und ihr Content sollten immer primär für die menschlichen Besucher geschrieben werden. Gedanken um Suchmaschinen sind zweitrangig, denn sogar die Berücksichtigung von Keywords führt letztendlich auf die Optimierung für den Menschen zurück. Schließlich ist es in jeder Hinsicht sinnvoll, Worte zu benutzen, die auch die Zielgruppe verwendet und versteht.

Und so sollte der erste Fokus bei allen Optimierungsmaßnahmen immer darauf liegen, den eigenen Webauftritt (sei es eine Firmenwebsite, ein Portal, ein Online Shop oder ein Blog) für den menschlichen Besucher bestmöglich zu gestalten. Inhaltlich, technisch und strukturell. Dies predigt schließlich auch Google seit Jahren, doch sind wir noch weit davon entfernt, dass sich dieser Ansatz wirklich unter allen Marketern und Webseitenbetreibern durchgesetzt hätte. Und so bleibt manchmal nichts anderes als über ungerechte Google Updates zu schimpfen, um sich nicht eingestehen zu müssen, dass die Abstrafung oder Abwertung vollkommen gerechtfertigt ist.

Beitragsbild: CC-BY-SA Nelson Minar

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